Motorradjacke und Hose

Schutzausrüstung

Schutz vor Abrieb und Verletzungen

Bei einem Sturz auf Asphalt entsteht durch die Reibung eine enorme Hitze, die schwere Hautverletzungen verursachen kann. Schutzkleidung wie Leder- oder spezielle Textiljacken und -hosen mit abriebfestem Material minimieren das Risiko von Schürfwunden und Verbrennungen erheblich.

Dämpfung von Aufprallkräften

In Motorradschutzkleidung sind oft Protektoren integriert, die empfindliche Körperbereiche wie Knie, Ellenbogen, Schultern, Hüften und den Rücken abdecken. Diese Protektoren dämpfen die Aufprallkräfte bei einem Sturz oder Unfall und können Knochenbrüche oder andere schwere Verletzungen verhindern.

Schutz vor Witterungseinflüssen

Schutzkleidung hält Wind, Regen und Kälte ab und sorgt dafür, dass der Fahrer bei jeder Witterung sicher und komfortabel fahren kann. Gut isolierte Kleidung schützt vor Unterkühlung, während Belüftungssysteme Überhitzung verhindern.

Erhöhung der Sichtbarkeit

Viele Motorradjacken und -hosen sind mit reflektierenden Elementen ausgestattet, die die Sichtbarkeit des Fahrers bei schlechten Lichtverhältnissen erhöhen. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen, insbesondere bei Nacht oder Nebel.

Schutz vor Straßenobjekten und Insekten

Motorradfahrer sind ungeschützt Wind, Steinen, Insekten und anderen Objekten ausgesetzt, die auf sie zukommen können. Schutzkleidung bildet eine Barriere und verhindert, dass solche Gefahren den Fahrer verletzen.

Gesetzliche Vorgaben und Versicherung

Das Tragen eines geeigneten Schutzhelms ist verbindlich vorgeschrieben. In vielen Ländern ist das Tragen bestimmter Schutzkleidung ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben. Auch Versicherungen berücksichtigen das Tragen von Schutzkleidung, und das Nichttragen kann sich negativ auf Schadensregulierungen auswirken.

Materialien

Die Materialien von Motorradschutzkleidung sind speziell darauf ausgelegt, Schutz, Komfort und Haltbarkeit zu bieten. Sie kombinieren Abriebfestigkeit, Aufpralldämpfung und Wetterschutz, um den Fahrer bestmöglich zu schützen. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Materialien und ihre Eigenschaften:

Leder

Eigenschaften:

  • Sehr abriebfest, besonders bei Stürzen auf Asphalt.
  • Hohe Reißfestigkeit.
  • Langlebig und formstabil.

Verwendung:

  • Häufig bei Motorradjacken, Hosen und Overalls.
  • Besonders beliebt im Rennsport.

Vorteile:

  • Hervorragender Schutz bei Stürzen.
  • Passt sich nach längerem Tragen gut an den Körper an.

Nachteile:

  • Weniger atmungsaktiv.
  • Wird bei Regen schwer und ist nicht Wasserdicht.

Textilien

Materialien:

  • Polyamid (z. B. Cordura®), Polyester, Aramid (z. B. Kevlar®).

Eigenschaften:

  • Leichter und atmungsaktiver als Leder.
  • Je nach Verarbeitung ebenfalls sehr abriebfest.
  • Oft wasserabweisend oder wasserdicht durch spezielle Membranen.

Verwendung:

  • Ideal für Turing- und Alltagsfahrer.

Vorteile:

  • Komfortabel und flexibel.
  • Kann bei Hitze und Regen besser angepasst werden (Belüftungssysteme, wasserdichte Lagen).

Nachteile:

  • Je nach Qualität möglicherweise weniger abriebfest als Leder.

Schutzmembranen

GORE-TEX®:

  • Wasserdicht und atmungsaktiv.
  • Hält Regen ab und lässt Schweiß nach außen entweichen.

SympaTex®, D-Dry®:

  • Ähnliche Eigenschaften wie GORE-TEX®.

Einsatz:

  • In Textilkleidung oder als herausnehmbare Innenschicht.

Vorteile:

  • Optimaler Schutz vor Nässe und Wind.

Nachteile:

  • Kann bei hohen Temperaturen weniger atmungsaktiv wirken.

Aramidfasern (Kevlar®)

Eigenschaften:

  • Extrem hitzebeständig und abriebfest.
  • Sehr leicht und flexibel.

Verwendung:

  • Oft in Jeans oder in Kombination mit anderen Materialien.

Vorteile:

  • Diskretes Design bei hohem Schutz.
  • Ideal für den urbanen Einsatz.

Nachteile:

  • Schutz begrenzt sich oft nur auf verstärkte Bereiche.

Protektoren (Aufprallschutz)

Materialien:

  • Hartplastik, Polyurethan, D3O® (intelligentes Material, das bei Stößen verhärtet).

Eigenschaften:

  • Absorbieren und verteilen Aufprallenergie.
  • Leicht und ergonomisch gestaltet.

Verwendung:

  • In Schultern, Ellbogen, Knien, Hüften und Rücken integriert.

Vorteile:

  • Bieten gezielten Schutz an kritischen Stellen.

Nachteile:

  • Können bei billigen Modellen unbequem oder unzureichend sein.

Reflexmaterialien

Materialien:

  • Reflektierende Streifen oder Paneele, oft aus Mikroprismenfolie oder speziellen Kunststofffasern.

Verwendung:

  • Zur Erhöhung der Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen.

Vorteile:

  • Reduziert die Wahrscheinlichkeit von Unfällen, indem Fahrer besser sichtbar werden.

Nachteile:

  • Funktioniert nur bei direkter Beleuchtung durch Lichtquellen.

Kombinationen von Materialien

Moderne Motorradschutzkleidung kombiniert oft verschiedene Materialien, um maximale Sicherheit und Komfort zu gewährleisten.

  • Beispiel: Textiljacken mit abriebfesten Kevlar-Einsätzen und integrierter GORE-TEX®-Membran für Allwetter-Funktionalität.

Fazit:

Motorradschutzkleidung ist essenziell, um Verletzungen bei Stürzen zu minimieren, Aufprallkräfte zu dämpfen und vor Witterungseinflüssen zu schützen. Sie erhöht die Sichtbarkeit des Fahrers und bietet zudem eine Barriere gegen äußere Einwirkungen wie Straßenobjekte oder Insekten. Je nach Material, Leder, Textilien mit Schutzmembranen oder verstärkten Fasern, bieten die Kleidungsstücke unterschiedliche Eigenschaften und Abriebfestigkeit, Komfort und Wetterschutz. Integrierte Protektoren und reflektierende Elemente tragen zusätzlich zur Sicherheit bei. Gesetzliche Vorgaben und Versicherungsaspekte unterstreichen die Bedeutung der richtigen Schutzausrüstung.